#CupReunion: 14 legendäre Original-Cup-Fahrzeuge aus der mehr als 30-jährigen Geschichte der Porsche-Markenpokal im Mittelpunkt der internationalen Rennfahrer-Community.

Ungetrübte Stimmung: hochkarätig besetztes Netzwerktreffen in eigens errichteter Zeltstadt regt zu regelmäßiger Wiederholung an – in einem anderen, vom Wetter unabhängigen Setting.

Wetter-Fest: stundenlange, zum Teil kräftige Niederschläge prägen das erste Sportwagen-Eintagestreffen in der StädteRegion Aachen im Dreiländereck Deutschland – Belgien – Niederlande.

© Carsten Krome Netzwerkeins

#MyHeavenEleven – das steht für die Dimension über dem siebten Himmel, das steht aber auch für den Mythos 911 als Sinnbild einer Marken-Community. Als an einem Wintertag im Dezember 2006 mitten in Berlin bei „Dunkin’ Donuts” der Beschluss fiel, eine gleichnamige EU-Marke eintragen zu lassen, stand eins von vornherein fest: Neue Familientreffen für Automobil-Enthusiasten, neudeutsch Events, sollten unter diesem Namen entstehen. Freilich birgt die gelebte Realität hinter der Markenbezeichnung „mein elfter Himmel” auch eine gern unterschätzte Problematik. Denn Veranstaltungen unter freiem Himmel sind nur bei gutem Wetter ein Genuss. Bei Regen – Dauerregen – verkehrt sich der siebte bis elfte Himmel ins genaue Gegenteil. Und so war es dann leider auch beim ersten Sport- und Tourenwagentreffen in der StädteRegion Aachen, das unter dem Projektnamen #MyHeavenEleven am 25. Juni 2016 auf dem Flugplatz Aachen-Merzbrück stattfand.

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Nach Sonne und 22 Grad Celsius an den Aufbautagen fielen die ersten Regentropfen in den Morgenstunden des eigentlichen Veranstaltungstermins. In Schüben ergoss sich das kühle Nass in insgesamt dreieinhalb Stunden über dem abgesteckten Gelände, dessen gepflegte, parkähnliche Anmutung eigentlich an Amelia Island unweit der Stadt Jacksonville im US-Bundesstaat Kalifornien erinnern sollte. Statt dessen gaben noch vor 15.00 Uhr – drei Stunden früher als geplant – die meisten Teilnehmer und Aussteller vorzeitig auf und traten die Heimreise an. Zurück blieben ein völlig durchnässtes Areal – und die Gewissheit, dass die Planzahl von 1.200 Fahrzeugen Reichweite gelegen hatte. Darauf war die Infrastruktur vor Ort ausgelegt, die neben einheitlich weißen Präsentationszelten für die gewerblichen Aussteller auch einen Biergarten mit gastronomischen Angeboten, sanitäre Einrichtungen und Sonderausstellungen wie die erstmals in Europa durchgeführte Zusammenführung von 14 Original-Fahrzeugen aus der 30-jährigen Historie der Porsche-Markenpokale umfasste.

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Darüber hinaus war in einem langwierigen wie aufwändigen Genehmigungsverfahren die Möglichkeit erarbeitet worden, die 14 vorab angemeldeten Cup-Porsche und deren nächste Anverwandte wie den RS oder GT3 RS auf der 520 Meter langen sowie 20 Meter breiten Start- und Landebahn des Verkehrsflugplatzes in rollender Bewegung hinter dem Führungswagen, einem aktuellen Porsche 991.2 mit Dreiliter-Doppelturbo-Antrieb, zu präsentieren. Die Idee lag in der Simulation eines klassischen Flugplatzrennens wie einst in Diepholz, Ahlhorn, Erding oder Haiger-Burbach mit einem kompletten und dabei hochkarätig besetzten Starterfeld. Die vorbereitenden Schritte hatten am 13. Juli 2015 mit einer ersten Ortsbegehung ihren Lauf genommen.

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Am Abend des 24. Juni 2016 machten erste Meldungen von einer Wetterverschlechterung die Runde. Zwischen der Pfalz und dem Bergischen Land – im unmittelbaren Einzugsbereich des ersten Sport- und Tourenwagentreffens in Merzbrück – öffnete der Himmel am Samstagmorgen mit aller Macht die Schleusen. Viele Teilnehmer konnten ihre Garagen gar nicht erst verlassen oder drehten auf der Autobahn nach den ersten Querstehern wieder um. Nur ein kleines Häuflein Aufrechter kämpfe sich schließlich durch – die Gesichter der Angekommen sprachen Bände. Roger Kaege aus Stetten bei Alzey bespielsweise berichtete von hoch auf der Autobahn stehenden Wassermassen. Dennoch zeigte er zwei seiner Porsche-Preziosen, so wie die vollständig versammelte Gruppe der Cup-Fahrer. Sie konnten der schwierigen Situation sogar noch eine positive Seite abgewinnen. Stellvertretend äußerte der Engländer Paul Ward, mit dem 1990 von Vittorio Colombo gefahrenen Cup-Carrera in “Signalgrün” angereist: „Es war für uns alle, die wir uns erst hier kennengelernt haben, ein ganz tolles Networking-Event und der Auftakt zu sehr viel mehr.”

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Das vorwiegend in den sozialen Netzwerken wie Facebook verbreitete Stichwort der #cupreunion war vor Ort in aller Munde. Unter den Regenschirmen des Gastromen Marc Lersch aus Eschweiler standen Engländer, Deutsche, Niederländer, Belgier und Luxemburger beisammen, um sich über die Historien ihrer zunehmend wertvoller werdenden anhand mitgebrachter Unterlagen auszutauschen. Jochen Kinzel, im Besitz des 1993 von Uwe Alzen im Porsche Supercup gefahrenen Porsche 911 Carrera Cup Coupés, schwärmte: „Was ich nicht alles über mein eigenes Auto erfahren habe – allein das war eine Reise wert! Und ich habe hier Menschen getroffen, die ich bisher nur vom Hörensagen kannte. Die Idee der #cupreunion verdient es, weitergeführt zu werden!” Einen besonderen Akzent setzte das Erfolgsteam Project 1 aus dem niedersächsischen Lohne, bis zum 18. April 2013 als Tolimit Motorsport an den Rennstrecken der Welt aktiv. Gleich drei Meisterschafts-Gewinnerfahrzeuge standen neben der werk1-Bühne Spalier – und erstmals überhaupt zu Fotozwecken nebeneinander. Da machte sich der 2015 vom Österreicher Phillipp Eng, inzwischen Le-Mans-Teilnehmer, im Porsche Carrera Cup 2015 zum Gesamtsieg gefahrene 911 GT3 Cup (Generation 991) neben dem exakt zehn Jahre zuvor von Christian „Magic” Menzel zu Titelehren pilotierten Typ 996 (Fahrgestellnummer WPO ZZZ 99 Z3S 69 8147) breit. Ein weiteres Highlight: der letzte überhaupt gebaute Porsche 911 GT3 Cup der Generation 997 (Fahrgestellnummer WPO ZZZ 99 ZCS 79 8109), 2012 von René Rast im Porsche Carrera Cup Deutschland auf Platz eins gesteuert – ein Fahrzeug von allerhöchster Relevanz bei Sammlern und Liebhabern.

Sonja und Ingo Rübener, Porsche 911 Carrera RS M 001 (Generation 964); Fotografie: Carsten Krome, netzwerkeins GmbH

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Angesichts der starken Besetzung war es etwas enttäuschend, dass aus Sicherheitsgründen kein einziges Cup-Fahrzeug an den zwei auf jeweils 30 Minuten angesetzten Fahrblöcken auf der Start- und Landebahn teilnehmen konnte. Einzig Ingo Rübener, der Erfinder des „Clubday der Porschefreunde” am 1. Mai auf der Trabrennbahn Dinslaken, setzte mit seinem Carrera RS dem Pacecar nach. Das Tempo war trotz der Wassermassen recht sportlich, der Parcours war von den Verkehrskadetten Aachen mit größter Fachkenntnis abgesteckt worden. Carsten Krome, als Chefredakteur des Sport- und Tourenwagenmagazins werk1 gemeinsam mit Fadi Fattouh für die Organisation zuständig, kommentierte die um 15.00 Uhr schlussendlich abgebrochene Veranstaltungspremiere: „Wir haben in Merzbrück sehr gute Ansätze gesehen, Freunde und Partner getroffen und neue konzeptionelle Gesichtspunkte ins Auge gefasst. Daran werden wir anknüpfen und schon bald die nächsten Entwicklungsschritte vorstellen.”

2015-Die-Legenden-von-Neuhausen-ob-Eck-Bernd-Luz-PopArt-RevoluZion-Porsche-Carrera-6Der 49-jährige fügte hinzu: „Die große Wetterabhängigkeit auf exponierten Geländen wie in Merzbrück und der für uns als Zeitschriften-Redaktion im Endeffekt sehr hohe Aufwand im Vorfeld drängen uns zum Nachdenken – uns geht es nur um eins: um unsere werk1-Leser, die mit Begeisterung ihrem Hobby, Sport- und Tourenwagen, frönen. Ihnen haben wir 2013 unser zweimonatlich erscheinendes Magazin gewidmet – und darüber hinaus eben die Eventreihe myHEAVENeleven, angelehnt an die Steigerung des siebten Himmels. Natürlich birgt unser EU-Markenname auch eine Anspielung auf die Zahl 911, einem Synonym für eine vielgeliebte Sportwagen-Ikone.”

Fazit: Es wird auch in Zukunft Veranstaltungen für enthusiastische Besitzer hochkarätiger Cup-Sportwagen geben, nicht zuletzt in der StädteRegion Aachen, wenn auch in einer weiterentwickelten Form. Mut zur Veränderung hatte 2006 den Startschuss ausgelöst, mitten im winterlichen Berlin.

Verantwortlich für den Inhalt: Carsten Krome Netzwerkeins

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