Vier Wochen nach dem Saisonauftakt im dänischen Aarhus kommen die Tourenwagen Classics 2017 zur zweiten Punktrunde an den Nürburgring. Drei Klasse-1-Boliden und ein ewiger Publikumsliebling aus Ammerbuch im Schwabenland an der Spitze des Feldes.
Die Schlagzeilen:
‘Roland, lass laufa’: Roland Asch, ein Mercedes-Benz-Pionier aus der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft 1988, startet mit dem 1991er Debis-190E 2.5-16 aus dem Museumsfundus
Kampf der Technologie-Giganten: Stephan Rupp im Ex-Fisichella-Alfa Romeo 155 GTA und Jörg Hatscher im Ex-Magnussen-Mercedes C-Klasse ITC 1996 liefern sich Kopf-an-Kopf-Rennen
Volker Stycek, 1984 der erste Titelgewinner auf dem BMW 635 CSi Coupé von Fred-Michael Gubin, auf Opel Astra wieder mit von der Partie. Livestream liefert Rennaction in die Wohnzimmer
Nürburgring – der einzigartige Eifelkurs feiert am Wochenende 90. Geburtstag. Am 18. Juni 1927 ihrer Bestimmung übergeben, zelebriert die Rennstrecke ihr großes Jubiläum mit einem Rennsport-Festival. Zu den Highlights gehört das 40-minutige Rennen der Tourenwagen Classics, die vier Wochen nach ihrem ersten Aufschlag in Aarhus, Dänemark ihren zweiten von sechs Wertungsläufen absolvieren.
Das Starterfeld der Tourenwagen-Klassiker ist hervorragend besetzt, es zeigt die ganze Bandbreite des Motorsports mit Produktionswagen von den frühen achtziger Jahren an. Erstmals in dieser Saison greift Stephan Rupp mit dem feuerroten Alfa Romeo 155 GTA Klasse 1 im ‘TV Spielfilm’-Look, ehemals vom Italiener Giancarlo ‘Fisico’ Fisichella gesteuert, in das Geschehen ein. Der Allrad-Bolide findet in Jörg Hatschers heckgetriebener Mercedes-Benz-C-Klasse des Modelljahrgangs 1996 den naturgegebenen Widersacher. In einer Stückzahl von zuletzt nur sieben Einheiten produziert, trägt dieser High-Tech-Renntourenwagen Steuerungs-Systeme in sich, die ihrer damaligen Zeit weit vorausgeeilt sind. Technisch weniger aufwändig, aber nicht weniger attraktiv: die 1994 von Ellen Lohr aus Mönchengladbach gefahrene C-Klasse von Mercedes-Benz im Mannesmann-D2-Design. Thorsten Stadler tritt als Stammfahrer und gleichzeitiger Fahrzeugleiter in Erscheinung.
Wenn es um die Rolle von Mercedes-Benz in der DTM geht, spielt ein ein Rennen fahrender Ford-Händler aus Ammerbuch im Schwabenland eine besondere Rolle: Roland Asch. 1988 brachte er einen ersten Mercedes-Benz 190E 2.3-16 auf dem offenen Anhänger zu den DTM-Rennen mit, geigte trotz bescheidener Mittel groß auf und gewann nebenbei in bestechender Manier den Porsche 944 turbo Cup. Dies und ein volksnahes Auftreten brachte ihm über lange Jahre viel Popularität ein. Die mitgereisten Schlachtenbummler rollten stets ein Transparent aus: ‘Roland, lass laufa – Deine Herrenberger’, stand darauf geschrieben. Auf dem Nürburgring wird er versuchen, mit dem 1991 eingesetzten, grün-weißen Debis-Mercedes 190E 2.5-16 aus dem Museumsfundus in die Phalanx der drei stärkeren Klasse-1-Boliden einzugreifen. Was ein solcher Viertürer mit dem hochgesetzten Evolutions-Flügel am Heck heute zu leisten imstande ist, demonstrierte der Däne Kurt Thiim vor vier Wochen bei seinem Heimspiel in Aarhus. Bis zum Ausfall nach acht Runden war er der einzige, der Pole-Setter Jörg Hatscher in der weißen C-Klasse annähernd folgen konnte. Asch, auch am Nürburgring von einer Welle der Sympathie getragen, wird alles in die Waagschale legen, um im Kräftemessen der Mercedes-Generationen ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.
Ähnliches hat sich auch Volker Strycek vorgenommen. Der gebürtige Essener war 1984 mit dem BMW 635 CSI Coupé von Fred-Michael Gubin aus Wattenscheid in der Deutschen Produktionswagen-Meisterschaft der erfolgreichste Punktesammler. Obwohl der Nachwuchsmann aus dem Renault-5-elf-Pokal kein Rennen gewann, gewann er am Ende als Punktbester doch den Titel. Auf dem nun 90 Jahre jungen Nürburgring tritt er einmal mehr mit dem Opel Astra Supertouring, einer Zweiliter-Version mit 285 PS, von Steffan Irmler aus Drebber an. Im Zeittraining hatte das Team einen materiell bedingten Ausrutscher zu verzeichnen, der bis zum Rennen am Sonntag um 11.25 Uhr behoben sein wird. Wie von den Tourenwagen Classics inzwischen gewohnt, liefert ein professionell gemachter Livestream bewegte Bilder in die guten Stuben. Dann wird es auch ein stimmungsvolles Wiederhören mit den starken Moderatorenstimmen aus der Geschichte der DTM geben – lassen Sie sich überraschen!
Verantwortlich für den Inhalt: Carsten Krome Netzwerkeins