Knapp geschlagen: Kris Nissen als Zweiter Bestplatzierter der sieben DTM-Helden
79 und kein bisschen langsam: Leopold Prinz von Bayern steuert BMW auf Rang zehn
Historische Tourenwagen begeistern im „fränkischen Monaco“ – Rennen zwei am Sonntag
Nürnberg (02.07.2022). Opel feiert bei der Gala der DTM Classic auf dem Norisring einen unerwarteten Sieg. Im Vectra, den einst Uwe Alzen steuerte, gewann Gerhard Füller das Samstagrennen zum DTM Classic Cup. Als Bester von sieben angetretenen DTM-Helden steuerte der Däne Kris Nissen seinen BMW M3 auf den zweiten Platz, sein Markenkollege René Ruch aus der Schweiz komplettierte als Dritter das Podium. Während „Mr. Norisring“, der Kanadier Bruno Spengler und DTM-Rekordsieger von Nürnberg, im BMW 320i Fünfter wurde, bewies Leopold Prinz von Bayern, dass Alter nicht vor Vollgas schützt: „Poldi“ bescherte als BMW-Markenbotschafter zum 50-jährigen Jubiläum von BMW M eine Platzierung unter den zehn Besten.
Die historischen Tourenwagen der DTM Classic verzaubern am Norisring am ersten Juli-Wochenende das fachkundige Publikum. Die Zuschauer strömen in Scharen ins Fahrerlager der DTM Classic, wo es nicht nur die klassischen Rennwagen hautnah zu bestaunen gibt, sondern auch so manches Autogramm der Fahrer, vor allem der ehemaligen DTM-Piloten. Neben Nissen, Spengler und Leopold Prinz von Bayern waren auch Hans-Joachim Stuck, Olaf Manthey und Stefan Mücke am Start, Marc Hessel übernimmt im Sonntagrennen (Start um 16:15 Uhr, live via grid.dtm.com) das Steuer von „Poldi“.
23 Tourenwagen, jeder mit einer eigenen Historie, sorgen auf dem traditionsreichen Norisring für einen Augen- und Ohren-Schmaus. Mit dem Opel Astra V8 ging Klaus Hoffmann aus der Pole-Position ins Rennen. Nach einem ersten kleinen Duell mit Anthon Werner im Audi 200 quattro, ein Modell, mit dem einst Freddy Kottulinsky in der DTM antrat, konnte sich Hoffmann, eigentlich ein Spezialist für Bergrennen, vom Feld absetzen. Der Opel-Triumph schien für ihn zum Greifen nahe, als unmittelbar nach einer Safety-Car-Phase sich beim Restart die Fronthaube löste und Hoffmann aufgeben musste. Somit schien der Weg frei für Audi-Mann Werner, der schließlich auch als Erster die Ziellinie vor der alten Steintribüne kreuzte. Doch Werner hatte während der Safety-Car-Phase unerlaubt überholt und erhielt daher eine Strafe, die ihn letztlich auf Rang vier zurückwarf.
Während Ex-DTM-Pilot Stefan Mücke den Einsatz des einzigartigen Opel Calibra V6, dem ehemaligen DTM-Auto von Keke Rosberg, nur für einen Test nutze, musste letztlich Gerhard Füller die Kastanien aus dem Feuer holen. Mit dem schwarzen Opel Vectra im originalgetreuen Warsteiner-Design, den einst DTM-Pilot Uwe Alzen in der Super-Tourenwagen-Meisterschaft steuerte, schob sich Füller, ein Dachdeckermeister aus Stadtallendorf, auf den letzten Metern noch am ehemaligen DTM-Profi Kris Nissen vorbei zum Sieg. Bemerkenswert: Der drittplatzierte René Ruch reist lediglich mit seiner Ehefrau zu den Rennen, die mit ihm gemeinsam alle Arbeiten am Ex-DTM-M3 erledigt.
„Strietzel“ Stuck gab in seinem ehemaligen DTM-Audi wie gewohnt beherzt Gas, touchierte aber mit dem Original-Auto aus 1992 die tückische Betonmauer ausgangs des Schöller-S – damit war die Vorstellung des 1990er DTM-Champions vorzeitig beendet. Der ehemalige DTM-Vizemeister Olaf Manthey brachte den BMW 635i, das älteste Auto im Feld, auf Rang neun ins Ziel. Nico Wittmann (BMW) musste wie sein Bruder, der zweimalige DTM-Champion Marco Wittmann, in der DTM vor heimischer Kulisse vorzeitig aufgeben.
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