Beim 49. Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring erzielte die Düsseldorfer zweipunktnull group mit vier Klassensiegen in den beiden Rennen des DTM Classic Cups das Maximalergebnis. Moritz Horn (Alpina-BMW M3 E30 2.3, Klasse 4 – DTM 1988), Prinz Leopold von Bayern und Marc Hessel (BMW 320 iS BTCC, Klasse 3 – DTM 1992) fuhren Pokale in Serie ein. Während alle drei Einsatzfahrzeuge ohne nennenswerte technische Probleme über die Distanz kamen, setzte der 25-jährige Moritz Horn mit der drittschnellsten Trainingszeit im zweiten Qualifying ein weiteres Glanzlicht. Auch wenn es mit einem Podiumsplatz am Ende nicht klappen sollte, rundete sein Rennen fahrender Vater Thorsten Horn (BMW 325i Gruppe A, Klasse 5 – DPM 1984 – ’86) mit zwei Zielankünften einen erfolgreichen Auftritt ab.
30.000 Zuschauer vor Ort feierten nach zweijähriger Zwangspause den Re-Start des Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring. Bei der 49. Auflage des europaweit beachteten Meetings der klassischen Szene gab der DTM Classic Cup 2022 ein Gastspiel. Ansonsten startet das rasende Geschichtsbuch der DTM, wie der Name schon sagt, im Umfeld der heutigen DTM. Die besondere Ausgangslage war natürlich auch eine (Selbst-)Verpflichtung zu einem entsprechenden Auftritt. Personell so gut aufgestellt wie selten zuvor, kümmerte sich der Rennstall von der Grafenberger Allee 100 im Herzen Düsseldorfs nicht nur um drei Einsatzfahrzeuge. Vielmehr war schon zum zweiten Mal ein gemütlicher Biergarten in unmittelbarer Reichweite der Renntourenwagen aufgebaut worden, um die geladenen (Ehren-)Gäste des Privatbankhauses Donner & Reuschel sowie weiterer Partner adäquat in Empfang nehmen zu können – eine logistisch durchaus anspruchsvolle Aufgabe, die ein Höchstmaß an Leidenschaft für den professionellen Auftritt im Motorsport voraussetzt. Um es gleich vorwegzunehmen: Stimmungs- und Erlebnisniveau waren so hoch wie der sportliche Anspruch.
Schon zum zweiten Mal während der laufenden Saison gab sich Prinz Leopold von Bayern die Ehre. Der ehemalige DTM-Pilot, inzwischen 79-jährig, erzielte sechs Wochen zuvor auf dem Nürnberger Norisring einen ersten Klassensieg in der umkämpften Wertung der DTM-Fahrzeuge bis (Letztstand-)Jahrgang 1992. Sein BMW 32o iS BTCC 2.5 ist ursprünglich vom damaligen BMW-Entwicklungspartner Prodrive für die Britische Tourenwagen-Meisterschaft 1989 aufgebaut worden. Das Unikat sollte aufgrund seiner im Gegensatz im BMW M3 E30 unverbreiterten Karosserie den großen Unterschied zum Mainstream ausmachen. Sebastian Küppers (41), Teamchef der zweipunktnull group, erkannte gemeinsam mit seinem Stammpiloten Marc Hessel das hohe Potenzial des einstigen Entwicklungsträgers. Komplettiert mit einem 2.5 Liter großen Vierzylinder-Vierventilmotor der berühmten Baureihe S14, gab “Dä Schmal” auf dem Lausitzring im Juli des vergangenen Jahres seinen Einstand. Nachdem Marc Hessel in der Saison 2021 zunächst als Solist auftrat, bildet er seit Saisonbeginn 2022 mit seinem langjährigen (Sports-)Freund und Weggefährten Prinz Leopold von Bayern eine Arbeitsgemeinschaft. Beide steuern den Klasse-3-Tourenwagen als Zweierteam, so auch auf dem Nürburgring. Nicht nur der Klassensieg auf dem Norisring bestärkte seine Königliche Hoheit in seiner Einschätzung, (Zitat) “auf Anhieb eine Freundschaft mit diesem Rennauto und der außerordentlich professionell eingestellten Mannschaft dahinter” geschlossen zu haben.
Auf dem Nürburgring bewies zunächst Marc Hessel als Gesamtsechster im Samstagsrennen, dass das Konzept der Schmalversion funktioniert: Klassensieg Nummer eins. Als Vierter in der Gesamtwertung zwei Plätze vor seinem Rennstall-Kollegen platziert: Moritz Horn (25), kampfstarker Ex-Kart-Pilot mit der aus Originalitätsgründen hubraumschwächeren 2.3-Liter-Ausführung des BMW M3 E30 Gruppe A. Mit dem 1988 von Peter Oberndorfer in der DTM gefahrenen Originalchassis machte sich der junge Hesse nach 2021 nicht nur berechtigte Hoffnungen auf einen weiteren Podiumsrang in der Eifel, sondern er fuhr auch Klassensieg Nummer zwei für die zweipunktnull group ein. Ähnlich gut lief es für ihn auch in der zweiten Punktrunde am Sonntagnachmittag: wie schon am Vortag Gesamtplatz vier, wie schon am Vortag der Sieg in Klasse 4. Sein Vater Thorsten Horn brachte den BMW 325i Gruppe in Klasse 5 ebenfalls zweimal über die Distanz. Auch er erwies sich als ausgesprochen konstant: Der Diplom-Ingenieur für technische Gebäudeausrüstung und regenerative Energiesysteme belegte zwei vierte Klassenränge und verbuchte so wichtige Meisterschaftszähler im DTM Classic Cup 2022, der insgesamt zehn punktberechtigte Läufe umfasst. Einen Glanzpunkt im zweiten Durchgang setzte Prinz Leopold von Bayern. Bei spätsommerlich-schwüler Hitze kam der Routinier auf den starken achten Gesamtplatz – der zweite Klassensieg in der Wertung der DTM-Fahrzeuge bis (End-)Stand 1992 nach seinem erfolgreichen Einstand auf dem Norisring sechs Wochen zuvor.
Sebastian Küppers zog ein zufriedenes Fazit: “Am meisten freue ich mich für all die Menschen, die zu diesem Maximalergebnis beigetragen haben – Teammitglieder, Gäste, Partner. Mit Christian Menzel möchte ich auch einen langjährigen Freund des Hauses erwähnen, der den neuen Motor unseres BMW 32o iS BTCC 2.5 in den Tagen vor dem Oldtimer-Grand-Prix bei konstant 4.000 Kurbelwellen-Umdrehungen im Fahrsicherheitszentrum am Nürburgring eingefahren hat – offenbar der Anfang eines fast perfekten Wochenendes für uns.”
Verantwortlich für den Inhalt: netzwerkeins GmbH, Carsten Krome
Fotos: VVisions Fotografie, Verena Schwarz
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Playlist – der DTM Classic Cup 2022 beim 49. Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring (12. bis 14. August): alle Broadcasts, alle Beiträge.
Playlist: Dä Schmal – der Erfolgs- und Entwicklungsweg des BMW 320iS / 1988 der zweipunktnull automotive group, Düsseldorf.
Veröffentlicht am: 11. Sep. 2022 um 03:25 Uhr