Peter Mücke ist der erste und letzte Titelgewinner in der Geschichte des neu geschaffenen DTM Classic DRM Cups 2022. Mit dem 1980 für den damaligen Deutschen Rennsportmeister Klaus Ludwig bei Zakspeed im Eifeldorf Niederzissen aufgebauten Ford Capri turbo setzte sich der 75-Jährige auch beim Saisonfinale auf dem Red Bull Ring mit einem weiteren Laufsieg in Szene. Der Weg dorthin war indes steiniger denn je. Denn im Freien Training am Freitag schien ein Brand im Motorraum sämtliche Hoffnungen zunichte zu machen – aber nur scheinbar. Denn mit einer Energieleistung richtete das Expertenteam von Mücke Motorsport Classic das havarierte Originalfahrzeug aus der Ära der Gruppe 5 wieder her. Aber nicht nur das: Der Berliner Porsche-Pilot Malte Müller-Wrede sicherte sich zwei Siege in der Klasse 3 für Dreiliter-Sportwagen. Und Ulrich Klösser brachte den “Hundeknochen”-Escort einmal als Erster und einmal als Zweitplatzierter in der hart umkämpften Zweiliter-Klasse 5 über die Distanz.
Die Schlagzeilen:
Abgeliefert: Der 75-jährige Routinier Peter Mücke macht im Ford Zakspeed Capri turbo sein Meisterstück.
Angesagt: zweimal maximale Punktzahl für den Porsche Carrera RS 3.0 Gruppe 4 in der Dreiliter-Klasse 3.
Abgefeuert: Ulrich Klösser mit gewohnt guter Vorstellung im “Hundeknochen”-Ford Escort BDA in Klasse 5.
Am Sonntagnachmittag konnte Teamgründer Peter Mücke schon wieder lachen. Als Experte in der Livestream-Übertragung des DTM Classic DRM Cups berichtete er über die Folgen eines Zwischenfalls, der sich am Freitag im Freien Training auf dem Red Bull Ring in der österreichischen Steiermark ereignete. Nach wenigen Runden kam es im Motorraum zu einem Feuer, die Flammen züngelten sowohl aus dem rechten vorderen Radhaus als auch aus der Fronthaube. Zwar konnte der Brand – nicht zuletzt aufgrund des geistesgegenwärtigen Auslösens der bordeigenen Löschanlage – recht schnell unter Kontrolle gebracht werden. Aber im Anschluss galt es, zwei Problemherde zugleich zu bearbeiten. Da war zum einen das Beheben der Brandschäden selbst als auch die Beschaffung einer neuen, verpflichtend vorgeschriebenen Löschanlage. Die erfahrene Mannschaft aus Berlin teilte sich auf. Während Teamgründer Peter Mücke sich ins 500 Kilometer entfernte Passau aufmachte, um Ersatz zu organisieren, blieb sein Sohn Stefan Mücke mit seinen Technik-Experten vor Ort und stellte sich auf eine lange Sonderschicht bis in die frühen Morgenstunden ein. Diese sollte tatsächlich bis 4.00 Uhr in der Frühe dauern.
Dass der 1980 von Erich Zakowski und Ford-Konstrukteur Thomas Ammerschläger aufgelegte “Supercapri”, wie man zur Urzeit zu sagen pflegte, im Qualifying um 8.50 Uhr am Samstagmorgen überhaupt wieder mitrollen würde, grenzte an ein Wunder. Zwar trat als Folgeerscheinung des Zwischenfalls am Freitag noch ein Problem mit der Ladedruckregelung auf, ansonsten lief der Vierzylinder-Turbomotor aber wieder – und beflügelte Peter Mücke am Samstagnachmittag zu einem weiteren Gesamtsieg, der zugleich sein Meisterstück sein sollte. “Wir haben uns eigentlich gar nicht auf einen Titelgewinn fokussiert”, kommentierte der Vielbeschäftigte, der auf zahlreichen DTM-Plattformen aktiv ist. “In erster Linie wollen wir unser schönes Auto den Fans präsentieren und dazu beitragen, dass alle am DTM Classic DRM Cup Beteiligten ihren Spaß haben – den hatten wir bei aller Arbeit natürlich am allermeisten, wir leben den klassischen Motorsport.” Dem standen Ulrich Klösser mit dem grauen “Hundeknochen”-Ford Escort BDA sowie Porsche-Pilot Malte Müller-Wrede als Sieger ihrer jeweiligen Kategorien in nichts nach: dreimal Klassensieger, einmal Tagessieger, einmal Meister – besser geht es kaum.
Nach der Pflicht am Samstag folgte am abschließenden Sonntag in der inzwischen völlig verregneten Steiermark die Kür – eigentlich. Doch nach eindeutiger Bestzeit im zweiten Qualifying und Führungsarbeit im Rennen Nummer zwei am Sonntagnachmittag blieb Stefan Mücke mit technischem Defekt am Capri vorzeitig stehen. Für den langjährigen DTM- und Langstreckenpiloten bedeutete das den Rückfall in der Punktetabelle: Vor dem Saisonfinale in der österreichischen Steiermark lag der 40-Jährige noch an dritter Stelle der Meisterschaftswertung. Für einen Ausgleich sorgten bei abtrocknenden Verhältnissen Malte Müller-Wrede als nochmaliger Klassensieger und Ulrich Klösser mit Rang zwei in der Zweiliter-Wertung. Fazit: ein außergewöhnliches, intensives, aber auch sehr erfolgreiches Wochenende für Mücke Motorsport Classic auf dem ehemaligen Österreichring bei Knittelfeld im Osten Österreichs.
Verantwortlich für den Inhalt: netzwerkeins GmbH, Carsten Krome
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