7. Mai. 2023 um 15:43 Uhr
Kurz vor dem zweiten Renndurchgang des Group C Supercups anlässlich der Bosch Hockenheim Historic 2023 zogen tiefschwarze Wolken über dem badischen Motodrom auf, ein Gewitter kündigte sich an. Die ersten Blitze über der Sachskurve zogen bereits auf, als sich das Feld noch in der Startvoraufstellung, auf neudeutsch: im Pregrid, befand. Während sich drei Teilnehmer:innen für einen Reifenwechsel entschieden und aus der Boxengasse nachstarteten, nahmen die Ereignisse auf regennasser Fahrbahn ihren Lauf. Ein Motorplatzer auf der Start- und Zielgeraden wendete das Geschehen dann endgültig, eine Ölspur führte den vorzeitigen Abbruch des auf 35 Minuten angesetzten Laufs herbei.
Die Schlagzeilen:
Happy Birthday to you! Stanley Dickens feiert seinen Geburtstag im Cockpit des Gebhardt JC 853 Cosworth C2 – leider nur ein denkbar kurzes Fahrvergnügen.
Motorplatzer auf den ersten Metern nach dem Start: Marco Werner muss nach Getriebedefekt am Vortag einen Triebwerkschaden am Audi-Turbo hinnehmen.
Entgegen der Fahrtrichtung auf dem Randstein aufgesessen: Jasmin Fiedler dreht sich im pinken PRC aus der Sports Car Challenge während der Startrunde.
Das zweite Rennen des Group C Supercup war noch nicht gestartet, da war es auch schon wieder zuende. Eine Ölspur auf der Start- und Zielgeraden und am ersten Einlenkpunkt verwandelte in Verbindung mit Regenwasser den Hockenheimring in eine Rutschbahn. Rennleiter Werner Aichinger entschied auf einen sofortigen Abbruch und ließ den Asphalt ausgiebig wieder säubern. Das ausgetretene Motorschmiermittel stammte aua dem Fünfzylinder-Audi-Turbomotor im Gebhardt C 88 von Marco Werner, der nach dem Start voll durchbeschleunigte und sofort wieder ausrollen ließ. Durch die Boxenausfahrt ließ er sich zurück in die Garage ziehen, um den Zeitplan nicht zu gefährden. Zwar war die Rennzeit unmittelbar nach dem Abbruch gestoppt worden, aber das nachfolgende Rennereignis sollte ebenso pünktlich freigegeben werden. So stand zumindest eine Verkürzung der 35-Minuten-Distanz ins Haus – wäre da nicht die außergewöhnlich lange und breite Ölspur gewesen, die sich innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeitspanne nicht entfernen ließ. Die Konsequenz: der Abbruch nach nur einem regulären Umlauf.
Zum Glück hatte außer Jasmin Fiedler niemand einen Ausrutscher zu beklagen. Die Rennlady im PRC-Honda aus der österreichischen Sports Car Challenge drehte sich, nachdem sie infolge eines Reifenwechsels aus der Boxengasse nachgestartet war, nach wenigen Metern. Entgegen der Fahrtrichtung blieb sie, auf einem hohen Randstein mit dem Unterboden aufsitzend, stehen: die erste Gelbphase, der sich kurze Zeit später aufgrund des Ölaustritts bei Marco Werner der schlussendliche Abbruch anschloss. Das Rennen konnte innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit nicht wieder neu gestartet werden. So erfolgte die Preisverleihung anhand der Reihenfolge des ersten Rennlaufs am Vortag. Dabei erhielt Stanley Dickens nicht nur einen Ehrenpreis für den Sieg in der C2-Wertung, sondern auch ein Geburtstagsständchen. Der Mann aus Skandinavien saß an seinem Wiegenfest zumindest im Warm-Up als auch im kurzen zweiten Lauf im Cockpit des Siegerwagens der Gruppe C2-Wertung bei den 24 Stunden von Le Mans 1986. Sieger der C1-Wertung: der Niederländer Michiel Campagne mit dem Spice SE 92 Chevrolet des Jahrgangs 1992. Eine Auszeichnung für den dritten Platz in der C3-Wertung nahm Georg Hallau entgegen, der mit dem 51 Jahre alten Lola T310 Chevrolet am Vortag den dritten Gesamtrang hinter den Tagessiegern Sven Barth und Benjamin Hotz ergattert hatte. Das Saisonprogramm des Group C Supercups setzt sich am zweiten Juni-Wochenende auf dem Red Bull Ring in der österreichischen Steiermark fort.
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