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Vier Phasen: Blau

Ein Mann, eine Vision, viele fachkundige Köpfe und Hände, schließlich ein einmaliges Ergebnis: Wahre Individualität geht eben über die Stückzahl eins nicht hinaus. Auch wenn der Weg über vier Phasen erfolgte. Ober über mehr als vier Jahre, in denen dieses Langzeitprojekt nicht wenig fasziniert hat.

Rob Dickinson, Musiker und Cousin des „Iron Maiden“-Frontmanns Bruce Dickinson, löst die weltweite Backdating-Welle vor mehr als zehn Jahren aus. Der Ruf seines Singer-Porsche erreicht auch das westfälische Zentrum des Pferdesports. Dort, wo einst Hans Günter Winkler zu einer der erfolgreichsten deutschen Olympia-Karrieren im Reitsport aufgebrochen ist, soll auf Kundenwunsch der Rückbau eines 911 Carrera der Generation 964 in das Zitat eines F-Modells der frühen siebziger Jahre erfolgen. Die ambitionierte Vorgabe: Nicht eine alte Schraube soll ein zweites Mal verwendet werden. Damit noch nicht genug: Zum ersten Mal bilden gestandene Profis aus drei verschiedenen Bundesländern eine Arbeitsgemeinschaft. Ihr ehrgeiziges Ziel: ein Breitbau, den es so tatsächlich kein zweites Mal gibt. Schon viel zu oft gehört oder gelesen? Gerade dann sind Sie eingeladen, einzusteigen in die vier Phasen einer einmaligen Entstehungsgeschichte!

Singer, Songwriter. Nun also auch im östlichen Münsterland. Und in Stetten in der Pfalz. Und in Kirchhaslach im Allgäu. Und vor der sagenhaften Palettenlandschaft in einem Holz- und Sägewerk am Ortsausgang von Greffen, 14 Kilometer von Warendorf entfernt.

PHASE ZWEI: Hochzeit auf die urwestfälische Art – der Moment, in dem Motor und Karosserie zueinander finden.

Als „Hochzeit“ wird jener Moment beschrieben, in dem Motor und Karosserie zueinander finden. Bei den klassischen Porsche 911 mit Gebläse-Luftkühlung mutet dieser Vorgang wie der Boxenstopp bei einem Langstreckenrennen an. Nur wenige Schraubverbindungen fixieren den Antriebsstrang des Neunelfers im Hinterwagen. Die Erkenntnis ist Christian Heitgreß nicht neu. In weniger als 30 Minuten montieren er und zwei seiner Mitarbeiter den Sechszylinder-Boxer in einem besonderen Chassis. Mittwochmorgen um 9.00 Uhr: Dass im westfälischen Warendorf etwas Außergewöhnliches passieren wird, ist allen Anwesenden anzumerken. Das Deckenlicht in der Werkhalle leuchtet heller als er trübe Wintermorgen draußen vor der Tür, auf einem Rollwagen liegt ein Sechszylinder-Boxermotor mit leuchtend gelb lackiertem Kühlgebläse-Lüfterrad einbaufertig bereit. Die Saugspinne, die den Brennräumen frische Ansaugluft zuführt, ist mit hochglänzender Karbonfaser überzogen worden – Indiz für einen bemerkenswerten Unterschied zur Serie. So ist der Hubraum von 3.600 auf 4.000 ccm angehoben worden. Das spezielle Abgassystem aus Edelstahl-Rohrmaterial setzt eine Abstimmung auf dem stationären Leistungsprüfstand voraus. Diesen Part erledigt Reinhold Schmirler.

Der Allgäuer firmiert unter dem Kürzel RS Tuning in Kirchhaslach und stellt für das Projekt sein Know-how zur Verfügung – und deutlich mehr als das. In Westfalen geht unterdessen alles ganz schnell vor sich, wie im Zeitraffer. Zunächst muss der Rollwagen mit dem einbaufertigen Treibsatz millimetergenau in der Flucht der Triebwerkskammer in der abgeklebten Karosserie platziert werden. Das modifizierte und in intensivem „Mexicoblau“ lackierte Gehäuse des 911 Carrera 2 Tiptronic Coupés (Typ 964) ruht unterdessen scheinbar unter der Hallendecke auf der Hebebühne. In winzigen Schritten senkt sich das Fahrgestell ab, immer weiter dem darunter stehenden Vierliter mit Doppelzündung entgegen. Schließlich steigt das Aggregat in den Motorraum auf, höher und höher, überwacht von Werkstatt- und Fahrzeugleiter Christian Heitgreß. Konzentriert gibt er den Mitwirkenden seine Kommandos: „Unten jetzt aufpassen – weiter nach links – Schrauben reindrehen!“ Letzteres passiert in verblüffend kurzer Zeit, denn die Zahl der Schraubverbindungen ist überschaubar bei der Modellgeneration 964. „Die haben halt immer schon an den Motorsport gedacht“, konstatiert der Praktiker, „das konnte nie schnell genug gehen.“ Er lebt selbst in dieser Tradition, denn viel schneller als erwartet ist die Hochzeit auch schon wieder vorbei. „Natürlich ist jetzt noch längst nicht jede Leitung angeschlossen, das dauert natürlich. Aber der Motor sitzt fest, er hängt getriebeseitig an einem Träger aus Aluminium-Guss.“

Die Arbeiten setzen sich währenddessen fort – eine Bundesländer übergreifende Arbeitsgemeinschaft verschiedener Profis auf ihrem Gebiet. Und der Zeithorizont? „Am liebsten gestern!“, heißt es mit einem Lachen. Und, in die Tiefen der hell beleuchteten Werkhalle gerichtet: „Weitermachen, Jungs!“

( … to be continued … )

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