001_Cover_werk1_012411 Jahre werk1® nine | eleven boxerstories: Bestellen Sie jetzt die Frühjahrsausgabe 01 | 2024 (erscheint am 23. April 2024) online auf netzwerkeins | GO!

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Ein mehr oder zufälliger Werkstattfund in Dänemark erweist sich als ein segensreicher Beifang. Eigentlich hat es ein historisch wertvoller Reservemotor sein sollen, doch von einer einstigen Rennkarosse mit kurzem Radstand geht die ungleich größere Faszination aus. Eine mehrjährige Zeitreise schließt sich an, ausgefüllt mit Nachforschungen und der Aufarbeitung eines Porsche 911 L (Luxus), der Tourenwagen und GT-Sportler zugleich gewesen ist. Und mit dem sich vor fünf Jahrzehnten die versammelte Hall of Fame des Motorsports betätigt hat – eine spannende Geschichte, finden Sie? Dann steigen Sie ein in die Dokumentation eines automobilen Denkmals von schwer einschätzbarem Wert.

Porsche 911 L (Luxus), Baujahr 1967, Fahrzeug-Identifikationsnummer 134xx_3637

Fotografie: © by LienhardBildwerke.ch, Christian Lienhard

Porsche 911 L (Luxus), Baujahr 1967

Die Historie des außergewöhnlichen 911 L (Luxus) mit der Fahrzeug-Identifikationsnummer 134xx ist ausgesprochen vielschichtig. Die Vorgeschichte markiert ein handelsüblicher Sportwagen in namhaftem Erstbesitz, es folgt die Umwidmung zu einem Rennwagen im Tourenwagen-Europapokal 1967, ein Unfall auf der Nürburgring-Nordschleife, der Wiederaufbau mit einer Ersatzkarosserie, der Umbau zum Spezial-Tourenwagen der Gruppe 5, ab 1970 der weitere Umbau und Einsatz als GT-Rennwagen mit etlichen Spitzenfahrern bis April 1973 sowie die mehr oder weniger unverhoffte Wiederentdeckung durch einen Schweizer Porsche-Connaisseur im Halbschatten einer Werkstatt in Dänemark und die Restaurierung. Aber der Reihe nach!

Porsche 911 L (Luxus), Baujahr 1967, Fahrzeug-Identifikationsnummer 134xx_4425

Fotografie: © by LienhardBildwerke.ch, Christian Lienhard

Anfänge in Weiß und „Hellelfenbein“

Über den Porsche-Händler Petermax Müller in Hannover wird am 15. März 1966 ein „Hellelfenbein“-farbener Porsche 911 mit der Fahrzeug-Identifikationsnummer 303785 an den ebenfalls in Hannover niedergelassenen Friedrich Carl Graf von Hardenberg ausgeliefert. Einem Nachruf zufolge liebt und veräußert er schnelle Automobile, namentlich diejenigen, die in Stuttgart-Zuffenhausen gefertigt worden sind. Er verstirbt 2018 im Alter von 93 Jahren. Den weißen 911 verkauft er nach knapp einem Jahr an den Sauerländer Karl Josef Freiherr von Wendt. Der Baron ist 1942 im Kindesalter von fünf Jahren der Universalerbe von Schloss Gevelinghausen und diverser Ländereien geworden, hat eine Lehre als Wald- und Forstwirt absolviert und betreibt seit 1959 aktiv Motorsport. Für 1967 verfolgt er große Pläne: Mit dem gerade erst als Tourenwagen homologierten Porsche 911 peilt er den Europapokal an. Diese Meisterschaft wird in drei Divisionen ausgetragen:

Division 1: bis 1.000 cm³
Division 2: bis 1.600 cm³
Division 3: über 1.600 cm³

Porsche 911 L (Luxus), Baujahr 1967, Fahrzeug-Identifikationsnummer 134xx_4199

Fotografie: © by LienhardBildwerke.ch, Christian Lienhard

Die Konsequenz: Am Ende des Jahres sind drei Meistertitel zu vergeben. Die Renndauer variiert zwischen wenigen Minuten (Bergrennen Saint-Ursanne – Les Rangiers) und 24 Stunden (Spa-Francorchamps). Insgesamt elf Veranstaltungen sind in ganz Europa ausgeschrieben, von denen nicht alle in Summe gewertet wurden.

( … to be continued … )

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Fotografie: © by LienhardBildwerke.ch, Christian Lienhard

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