Das Wechselbad der Gefühle ging für die Mannschaft von 2.0 Automotive beim 46. AvD-Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring nach der harten Arbeitseinheit bis in die frühen Morgenstunden des Samstags immer weiter. Nach Trainingsbestzeit in der lebhaft umkämpften Wertungsgruppe 3 für Gruppe-A-Fahrzeuge bei den Tourenwagen Classics deutete sich für Stammpilot Christian Menzel bereits im Verlauf der zweiten Rennrunde Ölverlust an. Alle Hoffnungen, es trotzdem über die 40-Minuten-Distanz zu schaffen und nach der Zieldurchfahrt auf dem Lausitzring Ende Mai das zweite zählbare Ergebnis der laufenden Saison zu erreichen, blieben am Rennsonntag unerfüllt.

Platz 1 in der Klasse, Rang 9 in der Gesamtwertung: Nach dem zweiten Qualifying der Tourenwagen Classics am Samstagnachmittag auf dem Nürburgring hellten sich die Mienen im Rennstall von 2.0 Automotive aus Düsseldorf schlagartig wieder auf. Nach einer harten Nachtschicht war der 1988 im BMW Team Zakspeed eingesetzte M3 E30 Gruppe A wieder einsatzbereit gemacht worden – aber nicht nur das, wie Sebastian Küppers zu berichten wusste: “Eine beispiellose Aufwandseskalation. Da es sich bei der defekten Antriebswelle um eine nur sehr kurz genutzte Version des Bauteils aus dem Jahr 1988 handelte, mussten die Radnaben der Hinterachse, die Antriebswellen, die Radlager, die Getriebe-Ölpumpe – von mechanisch auf elektrisch –, die Halter der Bremssättel und vieles mehr abgeändert und umgerüstet werden.” Christian Menzel befreite die übernächtigte Truppe von der Grafenberger Allee in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens mit einer Rundenzeit von 1:58,289 Minuten. Damit setzte er sich vor alle anderen Starter in der stark frequentierten Klasse 3 für authentische oder originale Fahrzeuge der Gruppe A.

Als am Rennsonntag des 46. AvD-Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring um 14.30 Uhr die 40-Minuten-Hatz der Tourenwagen Classics begann, orientierte sich Solist Christian Menzel sofort nach vorne. Sein Stammpartner Marc Hessel, wie er selbst eine lebende Legende der DTM und des 24-Stunden-Rennens Nürburgring, musste aufgrund einer Sommergrippe mit 40 Grad Fieber auf den Start verzichten. Dennoch quälte sich der gebürtige Bonner bei seinem Heimspiel in der Eifel zu seiner Mannschaft ins Fahrerlager und in die Boxengasse. Dort erlebte er mit, wie sich letzte strategische Änderungen ergaben. Aufgrund der umgebauten Hinterachskonstruktion sollte ein eigentlich bereits zur Seite gelegter Reifensatz des Teampartners Pirelli zum Einsatz kommen, um Traktion und Gripniveau den neuen Verhältnissen anzupassen. Der Performance tat dies keinen Abbruch. Von den guten Wünschen Marc Hessels begleitet, orientierte sich dessen Teamkollege Christian Menzel sofort weiter nach vorn.

Bereits im Verlauf der zweiten Rennrunde zeichnete sich jedoch Ölverlust ab. Von der zu nächtlicher Stunde umkonfigurierten Hinterachse rührte das austretende Schmiermittel allerdings nicht, die Ursache war eine andere: Im Ölfiltergehäuse hatte sich ein Haarriss gebildet. Die frühe Gelbphase nach der Kollision zweier anderer Rennteilnehmer eingangs der zweiten Runde schien dem angeschlagenen BMW M3 E30 zunächst sogar eine Hilfe zu sein – bei deutlich langsamerer Gangart war die mechanische Belastung geringer. Die Hoffnung, es unter diesen Umständen bis zum Wechselfenster zur Rennmitte doch noch in die Boxengasse zu schaffen, blieb jedoch unerfüllt. In blauen Ölnebel gehüllt, ließ Christian Menzel seinen Dienstwagen in der Nothaltebucht der Dunlop-Kehre ausrollen: Das war die Aufgabe. Sebastian Küppers konstatierte fast ungläubig: “Wir haben den Ölfilter vor kurzer Zeit erst neu verbaut! Mein Dank gilt insbesondere meinen Technikern Frank Unger und Andreas Hartmann – stets von 30 bis 40 Zuschauern umringt, schraubten unsere Jungs unverdrossen und hochmotiviert, als ginge es um ihr Leben. Ich persönlich muss ehrlich sagen, dass ich einen derartigen Einsatz noch nie in all den Jahren im Motorsport erlebt habe! Aus dem fernen Österreich drückte uns unser Teampatron Martin Stranzl die Daumen, ebenso unser Freund und Kunde Christian Jaeckel vor Ort an der Strecke, der zugleich seinen ersten offiziellen Einsatz mit seinem Porsche 968 CS im Rahmen des Cup Revivals absolvierte – sehr erfolgreich im übrigen!”

Am ersten Wochenende im September setzt sich das Veranstaltungsprogramm für 2.0 Automotive fort. Auf dem Dünenkurs im niederländischen Zandvoort wollen Marc Hessel und Christian Menzel zeigen, dass sich Geduld irgendwann einmal im Leben auszahlt. Die Devise lautet: “Patience pays out some day!” Die beiden Profis haben sich fest vorgenommen, die Pechsträhne abzustreifen. “Ich würde mir wünschen”, fasst Sebastian Küppers sein Schlusswort zusammen, “das unsere Kunden, Freunde und Teampartner uns bis dahin gewogen bleiben würden. Bis es soweit ist, möchte ich mich neben den zuvor schon genannten Personen auch bei unserer lieben Catering-Mami Elke Gödderz, dem Motoren-Spezialisten Oliver Sturm, dem Zakspeed-Intimus Christian Löhr, der VLN-Legende Johannes Scheid, dem TWC-Organisator Alexander Ferreira sowie unseren Freunden Marcel und Michael Gans für die Unterstützung bedanken – wir alle sind eine große Familie!”

Verantwortlich für den Inhalt: Carsten Krome Netzwerkeins

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Playlist: Marc Hessel, Christian Menzel und ihr Team 2.0 Automotive während der Rennsport-Spielzeit 2018.

https://www.netzwerkeins.com/2018/12/09/bei-der-essen-motor-show-2018-rennsport-revue-und-2-0-automotive-unterstreichen-partnerschaft/