Auf der Suche nach Original-Rädern für seinen eigenen DTM-BMW 325 i Gruppe A konstruierte der Rennfahrer Steffan Irmler einen klassischen Dreiteiler neu: ein Geheimtipp, nicht nur für Tourenwagen-Enthusiasten.

Erinnern Sie sich noch an die Zeit der Gruppe A? Am 1. Januar 1982 vom Automobilsport-Weltverband FIA ins Leben gerufen, bot das seriennah gehaltene Reglement klassisches Racing mit Tourenwagen von Alfa Romeo bis Maserati und von BMW bis Ford. Eigentlich war vorgesehen, dass in der Gruppe B typische Sportwagen-Marken nach denselben Regularien gegeneinander antreten sollten. Doch nur Porsche hielt sich an den Geist der Regelhüter und ließ für den Langstrecken-Rennsport Prototypen auf der Grundlage der Modelle 944 und 928 entstehen. Fast immer standen diese Porsche auf dreiteiligen Ronal-Racing-Rädern in 17-Zoll-Dimensionen. Das galt auch für für die weiter verbreiteten Tourenwagen der Gruppe A, die ab 1984 das Rückgrat für die Deutsche Produktionswagen-Meisterschaft, kurz DPM, bildeten. Daraus ging 1986 die DTM und mit ihr ein Publikumsmagnet hervor, dessen erster Lebenszyklus immerhin zehn Jahre währte.

1986, im ersten Jahr der DTM, entstanden für die Kunden-Rennställe Isert und Vogelsang BMW 325i mit Sechszylinder-Zweiventilmotoren, die um die 245 PS leisteten. Typisch für diese Limousinen, denen auf der Langstrecke die größere Karriere beschieden sein sollte, waren dreiteilige Ronal-Racing-Räder mit gegossenen Sternen. Dessen war sich auch Steffan Irmler bewusst, als er den Ex-Vogelsang-BMW in der Schweiz lokalisierte und als Restaurationsobjekt übernahm – mit den falschen Rädern. Bald stellte sich heraus, dass die originalen Felgen vom Markt verschwunden waren, ebenso die ursprünglichen Gussformen oder Konstruktionszeichnungen. Dem Rennfahrer aus dem niedersächsischen Drebber blieb nichts anderes übrig, als in seinem Betrieb für Prüftechnik und Präzisionsmechanik eine neue Räderkonstruktion aufzusetzen. So entstand das Irmler-Racing-Rad in klassischen Abmessungen von 13 bis 17 Zoll. Die Bandbreite der Anwendungen ist riesengroß, sie erstreckt sich vom VW Polo oder Opel Corsa für den Slalomsport bis zum Porsche 928, wie er von 1983 an bei den Vier-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife zum Einsatz gekommen ist. 1984 wagten sich die Hattinger Privatfahrer Helge Probst und Knuth Mentel mit ihrem Porsche 928 sogar in die Endurance-Weltmeisterschaft.

Steffan Irmler betont, dass es sich bei seinem Irmler-Racing-Rad um kein Ronal-Produkt handelt, sondern um eine Eigenfertigung. Dabei bedient er sich speziell gefertigter Gussrohlinge sowie zugekaufter BBS-Schüsseln, beides in erstklassiger Qualität. Der exakt benötigte Lochkreis oder die passgenaue Zentralverschluss-Anbindung werden in einem weiteren Arbeitsgang maschinell gesetzt. So entsteht ein individuelles, hochwertiges Produkt. Es ist nicht nur für anspruchsvolle Sportfahrer im aktiven Einsatz geeignet, sondern auch für Sammler, denen Originalität am Herzen liegt. Steffan Irmler legt die Racing-Räder in einer geringen Stückzahl auf. „Mir ging es anfangs nur um den Eigenbedarf”, erläutert er, „dann jedoch erreichten mich erste Kundenanfragen, auch von Fahrern eines Porsche 944 turbo Gruppe B oder eines Porsche 928. Diverse Carrera RSR auf der Langstrecke standen zu Zeiten der Gruppe H ebenfalls auf den dreiteiligen Racing-Rädern. Daran erinnern sich die Liebhaber solcher Sportwagen zunehmend.” Sein Hauptaugenmerk, führt Steffan Irmler weiter aus, läge aber auf den klassischen Renntourenwagen, wie er sie selbst pilotiere.

„Neben dem gängigen Format 9J x 17 realisieren wir auch viele andere Kombinationen, so haben wir auch schon einen historischen Gruppe C bestückt”, sagt Steffan Irmler. Dass die ursprüngliche Ronal-Felge Ende der achtziger Jahre schleichend von der Bildfläche verschwand, hat einen einfachen Grund: 1988 kamen in der DTM neue 18-Zoll-Reifen auf, die sich in hohem Tempo ausbreiteten. Dazu passend entwickelten Hersteller wie BBS extrem leichte, einteilige Magnesium-Räder in 18 Zoll. Nachdem der ursprüngliche Geist der seriennahen Gruppe A immer weiter verloren ging und die Fahrzeug-Einzelpreise 1989 die 300.000-Mark-Schwelle erreichten, brach ein neues Zeitalter im Tourenwagensport an – die Phase 2, zu erkennen an den Evolutionsmodellen der Hersteller. Das Irmler-Racing-Rad erinnert an die erste Phase unmittelbar nach dem Aufkommen der Gruppe A. Wer eintauchen möchte in die Ära von 1982 bis 1989 und einen authentischen Felgensatz an seinem Gruppe-A-Fahrzeug sucht, findet bei Steffan Irmler stets eine optimale, handgefertigte Lösung.

Veröffentlicht am: 3. Apr. 2017 um 14:48 Uhr

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Steffan Irmler
Geschäftsführer / Managing Director

IRMLER GMBH
Hauptstrasse 74
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Tel. Zentrale +49 5445 98699-0
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