Die Bremen Classic Motorshow ist seit zwei Jahrzehnten die erste große Oldtimer-Messe zu Beginn eines jeden Jahres in Deutschland. Seitdem kommen am ersten Wochenende im Februar die Enthusiasten unterschiedlichster Couleur in den Hallen der MESSE BREMEN zusammen. Mit 46.407 Gästen schaffte der Saisonauftakt im Norden nach zwei Jahren Corona-bedingter Unterbrechung auf Anhieb wieder den Anschluss. Zu den Highlights gehörte am Samstag, 4. Februar 2023, ein einstündiger Talk mit Zeitzeugen der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft, kurz: DTM. Das Besondere daran: gelebte Verbundenheit zur Marke Opel. Organisator und Aussteller @steffan_irmler hegt und pflegt zuhause im niedersächsischen Drebber historische Renntourenwagen im Zeichen des Blitzes aus Rüsselsheim. Dem Ruf des Opel-Liebhabers folgten bekannte Persönlichkeiten aus bald 40 Sportjahren, angeführt vom ersten DTM-Champion aller Zeiten. Volker Strycek (heute 65) sicherte sich die 1984 den Titelgewinn in der Deutschen Produktionswagen-Meisterschaft, der Vorläuferin der DTM. Nach einem erfolgreich absolvierten Sichtungslehrgang kam der gelernte Kraftfahrzeug-Mechanikermeister schließlich zu Opel. Darüber und über viele weitere Rennsport-Episoden berichtete nicht nur er. Einstige Mitstreiter ließen die Gesprächsrunde in der Messehalle 6 zu einem stimmungsvollen Klassentreffen werden.
DTM im Rückspiegel, die Opel-Edition – die Gäste bei der Bremen Classic Motorshow 2023:
Der Mann mit der multiplen Karriere im Spitzensport: Klaus-Peter Thaler, Radweltmeister, Quereinsteiger in die DTM, Langstrecken-Champion, Vater eines ebenfalls Rennen fahrenden Sohnes.
Rennfahrer und Opel-Tuner seit mehr als drei Jahrzehnten, Wanderer zwischen Ruhrgebiet und Eifel: Stefan Kissling vertritt die Schnittstelle zwischen Reißbrett, Werkstatt, Boxengasse und Cockpit.
Vom Frontantriebs-Spezialisten im Renault 5 zum Opel-Sportchef: Volker Strycek ist unter anderem Baumeister des ITC-Meistertitels 1996 und des 24h-Triumphs auf dem Nürburgring 2003.
Gastgeber, Opel-Liebhaber, Maschinenbau-Techniker: Nach der #SupertourerReunion auf dem Nürburgring 2019 lud Steffan Irmler einmal mehr viele Zeitzeugen und Freunde der Marke ein.
Wie war das damals eigentlich, als Volker Strycek nach annähernd vier DTM-Spielzeiten mit BMW-Renntourenwagen zu Opel kam und in Windeseile zuerst zum Projektverantwortlichen und 1997 dann zum Sportchef der Rüsselsheimer Marke aufstieg? Das beleuchtet der heutige Dozent an der Technischen Universität in Berlin detailreich und unterhaltsam. Und stimmt es wirklich, dass der Rad-Querfeldein-Weltmeister Klaus-Peter Thaler zu seinen Rennen auf dem Nürburgring oft mit dem Drahtesel anreiste und es 1989 sogar zu einem Start in der DTM brachte – inmitten all der arrivierten Rennfahrer-Größen? Wie erging es seinem Sohn Christian Thaler bei seinem Einstieg in den Radsport, dem ebenfalls eine Episode im Langstrecken-Rennsport folgte? Wann wagte Stefan Kissling, Sohn der inzwischen 80-jährigen Tuner-Legende Helmut Kissling aus Oberhausen, seinen Einstieg in den aktiven Rennsport? Und was verbindet den Gastgeber und Maschinenbau-Techniker Steffan Irmler eigentlich mit all diesen Geschichten? Das beleuchtet ein Talk über zweimal 30 Minuten, der über den YouTube-Kanal des Moderators Carsten Krome verbreitet wird. Wer nun glaubt, dass längst gehörte Anekdoten noch einmal aufgewärmt werden, irrt jedoch. Es gibt Neues und Unbekanntes zu hören, zum Beispiel über die Bewunderung, mit der Volker Strycek heute noch über die Fitness von Klaus-Peter Thaler, des ehemaligen Trägers des Gelben Trikots bei der Tour de France, spricht. Oder über die Anfänge, mit denen Stefan Kissling seine ersten Gehversuche im Langstreckenpokal auf der Nürburgring-Nordschleife unternahm. Spannend wird es auch, wenn von den zehn Entwicklungsjahren zwischen Kadett E GSi 16V anno 1989 und dem Vectra Supertouring, kurz STW, die Rede ist. Auch wenn die Rahmendaten – vier Zylinder, zwei Liter Hubraum, Frontantrieb – auf den ersten Blick identisch sind, reduzieren sich die technischen Gemeinsamkeiten auf den Blitz im Kühlergrill. Und was hatte der erste Calibra V6 Klasse 1 mit der drei Jahre später im International Touringcar Championship (ITC) siegreichen Endstand-Ausführung gemeinsam? Die überraschende Antwort – ebenso hörenswert wie ein Streifzug durch die DTM-Jahre mit dem viertürigen Omega.
Eine Premiere fand in Bremen auch noch statt. Steffan Irmler präsentierte seinen seit 2020 aufgebauten und nach einem kurzen Gastauftritt beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring fertiggestellten Kadett GSi 16V Gruppe A, eine Reminszenz an die DTM-Saison 1988. Damals setzte Helmut Kissling ein erstes, in eigener Regie auf die Räder gestelltes Exemplar mit Heinz-Friedrich “Bimbo” Peil als Fahrer in der DTM ein – die Ouvertüre zum Werkseinsatz in der darauffolgenden Saison. Irmler hat den rund 280 PS leistenden Frontriebler dem Original bis ins Detail nachempfunden – einschließlich der Kissling-Hausfarben.
Verantwortlich für den Inhalt: netzwerkeins GmbH, Carsten Krome