DTM im Rückspiegel - Volker Strycek - Steffan Irmler - Christian Thaler - Klassentreffen in Papenburg-0122

© Carsten Krome Netzwerkeins

Nach erfolgreichen Messeauftritten in Bremen sowie Essen und nach aufschlussreichen Testfahrten in Papenburg sollte sich das Replikat des unverändert populären Kissling-Opel Kadett GSi 16V aus der DTM 1988 nun auch im Wettbewerb bewähren. So kam es bei der „Tourenwagen Golden Era“ im Rahmen der gut besuchten Bosch Hockenheim Historic zur doppelten Premiere: einerseits für das neu aus der Taufe gehobene Veranstaltungsformat als solches, andererseits auch für den 280 PS leistenden Fronttriebler. Wäre nicht eine Schraube im Antriebsbereich abgeschert, wäre zumindest im Platzregen des zweiten Laufs eine Top-Platzierung möglich gewesen. So darf Steffan Irmler, zu dem Volker Strycek am kommenden Wochenende ins Cockpit steigen wird, auf dem Nürburgring auf eine zweite Chance hoffen.

Die Schlagzeilen:

Großer Bahnhof: 40.000 Zuschauer bei der Bosch Hockenheim Historic zelebrieren einen stimmungsvollen Saisonauftakt der Klassik-Szene.

Außergewöhnlicher Defekt: Schraube aus dem Drucklager der Kupplung reißt ab und fällt ins Führungsrohr – kleine Ursache, große Wirkung.

Nachtschicht zählt sich aus: Klassensieg im verregneten zweiten Lauf und elfter Rang in der Gesamtwertung mit gängig gemachter Kupplung.

43 Starter und eine Starterin stellten sich am Freitagnachmittag auf dem Hockenheimring bei der „Tourenwagen Golden Era“ der ersten Trainingssitzung. Mit von der Partie: Solist Steffan Irmler mit dem Kissling-Opel Kadett GSi 16V, der nach erfolgreichen Messeauftritten in Bremen und Essen im Frühjahr nun auch wieder auf der Rennstrecke brillieren sollte. Nach positiv verlaufenen Testfahrten in Papenburg standen die Vorzeichen für den Saisonauftakt günstig. Nach neun Umläufen im ersten Zeittraining platzierte sich der Opel-Enthusiast und Frontantriebs-Spezialist im vorderen Mittelfeld. Er wusste allerdings, dass es zumindest auf trockener Piste schwer werden würde, sich gegen die Hubraum- und leistungsstärkeren Hecktriebler im Teilnehmerfeld in Szene zu setzen. Freilich deutete die Wetterprognose tagelang auf einen Umschwung am Sonntagabend – nach dem Ende der Veranstaltung. Die 40.000 Zuschauer am Samstag nahmen dies freudig zur Kenntnis. Bei frühlingshaftem Sonnenschein erlebten sie ein Festival für Augen und Ohren.

Auch Steffan Irmler war mit seinem mitgereisten Team vom Zuspruch der Fans im Fahrerlager und draußen auf der Strecke begeistert. Selten zuvor waren Poster und Autogrammkarten ähnlich lebhaft gefragt wie bei der Bosch Hockenheim Historic des Jahrgangs 2023. Mit dem zehnten Gesamtrang im Qualifying hielt sich die Grundtendenz des Wochenendes, entsprechend gut waren die Aussichten auf das erste Rennen am Samstagnachmittag. Dann jedoch zeigte ein minimaler, bislang noch nicht dagewesener Defekt große Wirkung. Eine Schraube aus dem Drucklager der Kupplung riss ab und fiel ins Führungsrohr. Die Konsequenz aus dem Malheur: Die Kupplung blieb permanent halb gedrückt, jeder Gangwechsel war ein bloßer Kraftakt. Unter diesen widrigen Umständen war der 27. Platz in der Gesamtwertung – neben der Zielankunft als solche – das, was maximal erreichbar war. Eine längere Analyse- und Reparaturzeit bis 2.00 Uhr in der Nacht zum Sonntag im Fahrerlager schloss sich an. Das Fünfgang-Getriebe hatte keinerlei Schaden genommen, es musste jedoch ausgebaut und die Kupplung wieder instandgesetzt werden – was schließlich auch gelang. Bis zum Sonntagnachmittag gegen 17.00 Uhr galt es nun, noch einige Wartezeit überbrücken: abermals eine günstige Gelegenheit für die vielen Sammler und Autogrammjäger vor Ort.

Pünktlich zur Startprozedur des zweiten und abschließenden Laufes verfinsterte sich der Himmel über dem Hockenheimring, ein Gewitter entlud sich und setzte den Asphalt nachhaltig unter Wasser. Mehr wie bei einer Regatta als bei einem Rennen, schwamm der Kadett sogar im fünften Gang ohne Traktion dahin. Obendrein erfolgte der Start nach zwei Eröffnungsrunden hinter dem Safety Car der Rennleitung, die die Startfreigabe nach wenigen Umläufen widerrief und erneut die gelben Flaggen zeigen ließ – Überholverbot. Die knappe Zeit reichte Steffan Irmler, um immerhin noch auf den neunten Gesamtrang nach vorn zu fahren. Die Prognose, dass es bei Regen weiter nach vorn gehen würde, hatte sich bewahrheitet. Die instandgesetzte Kupplung hielt ebenfalls, weshalb es nun, am dritten Maiwochenende, an den Nürburgring und zum 24h-Rennen geht. Die „Tourenwagen Legenden“ laden ein zum zweiten diesjährigen Wertungslauf, Steffan Irmler und sein langjähriger Mitfahrer im Cockpit, der ehemalige Opel-Sportchef Volker Strycek, wollen dabei eine gute Vorstellung abgeben. Da auch der Himmel über der Eifel gerne einmal dunklere Regenwolken bereithält, stehen die Aussichten auf eine Top-Platzierung nicht schlecht. „Wir wünschen den vielen zigtausend Fans natürlich kein schlechtes Wetter“, fasst Steffan Irmler zusammen, „aber bei Regen fühlt sich unser Opel eben besonders wohl.“

Fest steht, dass auf dem Nürburgring auch eine Produktneuheit im Einsatz sein wird, die bereits auf dem Hockenheimring ihren Einstand feierte: der aus Aluminium geschmiedete, einteilige Radtyp IRM-GRA10 in 8,5 x 17“. Die Innovation aus Drebber lehnt sich an ein 1989 in der DTM gebräuchliches Originaldesign an, das seinerzeit aus Magnesium gefertigt worden ist. Es kann in unterschiedlichen Radanbindungen und Größen produziert werden, somit ist nicht ausschließlich für den Kadett eine interessante Lösung geschaffen worden. Wer mehr dazu wissen möchte, kann sich gern auch vor Ort im Fahrerlager informieren.

Verantwortlich für den Inhalt: netzwerkeins GmbH, Carsten Krome
Fotografie: Martin Poppe für Irmler Racing

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https://www.irmler-racing.de/