Thomas Nater verwirklichte den Traum vom ultimativen Neunelfer.
chaude couture | werk1® tribute cars
1998er Porsche 911 (993) biturbo WLS I, Rekreation zum 911 GT2 Evo/1998 durch AP Car Design, Thomas Nater
werk1 nine | eleven boxerstories, Frühjahrsausgabe № 01 | 2024, im Handel ab Dienstag, 23. April: Back to my Roots … and back.
Das Beste kommt zum Schluss. Fast immer. Das weiß auch Thomas Nater, der in der Sportwagenwelt viel gesehen, viel erlebt und viel bewegt hat. Wer sich in seinem Chefzimmer in Göttingen ein bisschen besser auskennt, weiß um eine seit Jahren kaum veränderte Sammlung seltener Automodelle. Eine besondere Rolle spielt dabei der 911 GT2 der Generation 993 – für viele der ultimative Porsche mit Gebläse-Luftkühlung. Und das gilt auch für den weltweit bekannten Neunelfer-Couturier aus Niedersachsen.
Als es im Kreise seiner 25 Mitarbeitenden um die Frage ging, wer oder was denn eigentlich für ein eigenes, für AP Car Design kennzeichnendes Projektfahrzeug in Frage käme, war die Meinungsbildung rasch passiert. Der Aufbau eines GT2 auf dem abschließenden Entwicklungsstand des Evolutionsmodells von 1998 schien besonders reizvoll zu sein. Damals kamen noch einmal 21 feinste Ausbaustufen auf den Markt, die unter den heutigen Kollektionären und Connaisseurs schwer beliebt sind. Das diese Erkenntnis auch für eine originalgetreue Rekreation gelten würde, war eigentlich nicht zu erwarten. Und doch konnten alle Beteiligten am Ende froh sein, einige hundert Erinnerungsfotos bei einem Roll-Out auf der Rennstrecke aufgenommen zu haben. Denn kurze Zeit später war der 616 PS leistende Bolide in den Vereinigten Staaten angekommen. Plötzlich und unerwartet. Das Beste kommt tatsächlich immer zum Schluss: Dokumentation eines Sonderaufbaus, bei dem der Weg das Ziel sein sollte.
Zur 27. Essen Motor Show (11. bis 20. November 1994) stellt Porsche die erste Variante des 911 GT2 der Öffentlichkeit vor. Wenige Monate nach der mehrfarbig gestalteten Rennversion folgt im Frühjahr 1995 die exklusive Straßenausführung, die beim Publikum etwas besser ankommt als die experimentell wirkende Wettbewerbsversion. Die ersten Pressefahrzeuge in „Indischrot“ und „Speedgelb“ faszinieren. Sie unterstreichen den doppelten Anspruch des 911 GT2, der in der Tradition berühmter Vorgänger von Carrera RSR bis 934 RSR turbo auftritt: einerseits ein Homologationsmodell für weltweiten Kunden-Rennsport, andererseits ein Supersportwagen für einige wenige. Der Begriff des Hypercars ist zu dieser Zeit noch nicht erfunden. Von der ersten Auflage entstehen 172 Fahrzeuge zu Grundpreisen zwischen 268.000 D-Mark im Modelljahr 1995 und 278.875 D-Mark im Modelljahr 1997.
( … to be continued … )