Jetzt neu in werk1 nine | eleven boxerstories, Ausgabe 02.2024, im Handel seit dem 12. Dezember:
Magic Stripes in the Mix.
Frisch angemischt: der berühmte Sponsorlook des Martini Racing Teams auf dem Mittelblau eines Carrera 2
werk1 chaude couture | 911 Interpretationen
Porsche 911 Carrera 2 3.8 Coupé (Generation 964, MJ 1993), modifiziert durch Heitgreß Performance
Martini und Porsche – zwischen 1971 und 1980 ein Begriffspaar bei den Stunden von Le Mans. Conte Gregorio Rossi di Montelera – Präsident des 1970 gegründeten Rennstalls „Martini Racing” – fand im kleinsten deutschen Autowerk einen verlässlichen Partner. Drei gemeinsame Siege beim Langstrecken-Klassiker fielen in diese Ära. 1971 triumphierte der Martini-917 mit dem Niederländer Gijs van Lennep und Dr. Melmut Marko. 1976 waren es van Lennep und Jacky Ickx im damals neuen, offenen Typ 936. 1977 retteten sich Jacky Ickx, Jürgen Barth und Hurley Haywood mit einem Motor im 936, der nur noch auf fünf Zylindern lief, als Sieger ins Ziel – ein dramatisch erkämpfter Triumph, und obendrein der Abschluss der Trilogie historischer Erfolge an der Sarthe.
Zwar versuchten es Jacky Ickx und Reinhold Joest im Juni 1980 noch einmal in den Martini-Sponsorfarben, im französischen Landregen kamen sie aber nur auf den zweiten Rang. Ein Jahr später schlug die Vermouth-Marke mit dem einheimischen Partner Lancia ein neues Kapitel auf. Was blieb, war die Legende der magischen Steifen, der „Magic Stripes“, auf silbernem, blauem oder schwarzem Grund. Aber auf hellem Blau drapiert? Das hat es trotz aller Interpretationen bis jetzt nur sehr selten gegeben. Umso mehr fällt ein urwestfälischer 964er aus dem Rahmen, den wir uns in allzu vertrauter Umgebung im Detail angeschaut haben.
1971 gratuliert er den Le-Mans-Siegern Helmut Marko und Gijsbert van Lennep als Erster: Conte Gregorio Rossi di Montelera, Präsident von Martini Racing. Der aristokratische Italiener hat sich der Förderung des Spitzensports verschrieben und mit dem Porsche 917 nach kurzer Anlaufzeit triumphiert. Von 1970 an ist Conte Rossi das Mäzenatentum eine Finanzspritze wert, deren Umfang stets geheim bleibt. Es würde dem Geschäftsprinzip widersprechen, solche Details hinauszuposaunen. Und so ist auch Rennstallbesitzer Hans-Dieter Dechent der Diskretion verpflichtet. Der Saarbrücker stößt für Martini die Tür zu Porsche auf, in dem er 917-Coupés und 908/3-Spyder in der Marken-Weltmeisterschaft mit blauen und roten Streifen versehen lässt. Die Grundfarbe changiert zwischen Silber und Weiß, was auf eine kuriose Expertenmeinung zurückzuführen ist.
Es geht die Kunde, dass silberner Lack einige Kilogramm schwerer sein soll als weißer. Aber nicht nur die Anstriche wechseln in der Aufbauphase, sondern auch die Drahtzieher. Hans-Dieter Dechent kommt in die Bredouille – Sieg und Distanzrekord an der Sarthe 1971 hin oder her. Trotz Unterfinanzierung – das Budget ist anfangs klein gewesen – muss die ganze Saison durchgezogen werden. Nach dem Triumph in Sebring 1971 geht das Geld aus.
( … to be continued … )
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